Stolz, Wehmut und Vorfreude
Gemischte Gefühle prägten das diesjährige traditionelle Nikolausessen des Bonner Ruder-Vereins – immer die Gelegenheit für Bilanzen und Freude über Erreichtes und auf Neues.
Anfang Dezember trafen sich über 100 Vereinsmitglieder im Bootshaus am Rhein. Beim traditionellen Gänseessen werden langjährige Mitglieder geehrt, Fahrtenabzeichen als Auszeichnung für eine beachtliche Ruderleistung verliehen und Rückblicke auf das vergangene bewegte Ruderjahr und Vorausschau auf das kommende gehalten.
Die Rekordbeteiligung beim Nikolausessen in drangvoller Enge in allen Räumlichkeiten und die insgesamt sieben Ehrungen für 25, 40 und 50 Jahre Mitgliedschaft zeigen die große Verbundenheit der Mitglieder zu ihrem Ruderverein. Einige Mitglieder sind sogar schon fast 70 Jahre dabei. Volker Keppler, seit Juli 1. Vorsitzender, erklärt: „Das zeigt den wahren Geist des BRV.“ Der wolle eben nicht nur ein kurzer Abschnitt im Leben sein, auch kein Service-Angebot für eine Saison oder einen begrenzten Lebensabschnitt. „Der Bonner Ruder-Verein ist mehr. Er bietet Sport, Lebensart, Familie, Freunde, Zuhause und lebenslange Bindung. Und das, ohne die Freiheit des Einzelnen nennenswert zu beschränken.“ Das wolle der Verein auch den neuen Mitgliedern und nicht-rudernden Mitbürgern vermitteln.
Aber auch Wehmut und Vorfreude schwangen beim Gänseessen mit. Vorfreude auf die zukünftigen Clubräume, die ab Januar völlig umgebaut werden. Und Wehmut über den Abschied von Bernd Kraus, der ab Januar seinen wohlverdienten Ruhestand genießen wird. Bernd Kraus war in den vergangenen rund 37 Jahren eine feste Institution beim BRV am Rheinufer und hat viele Ruderer durch das halbe Leben vom Schüler bis ins fortgeschrittene Alter begleitet.
Das Regattajahr war ebenfalls erfolgreich, wobei der Verein ausschließlich Langstrecken zwischen gut 40 und über 100 Kilometern rudert. Der BRV nahm an fünf Marathons im In- und Ausland meist mit mehreren Booten teil und erreichte einige erste Plätze oder gute Platzierungen im vorderen Bereich. Bei einigen Langstrecken-Wettbewerben waren Vereinsruderer bereits zum 40. Mal dabei.
Ein weiterer Rekord betrifft die Anzahl von 72 Fahrtenabzeichen. Diese werden vom Deutschen Ruderverband für festgelegte persönliche Jahreskilometerleistungen verliehen.
Zum Beispiel müssen ein 40-Jähriger 800 und eine gleichaltrige Frau 700 Kilometer pro Jahr errudern.
Für das Jahr 2014 haben wir den Karl-Winsauer-Preis, den Wanderruderpreis des DRV, zum vierten Mal erhalten“, gibt Keppler bekannt. „Wenn wir den Wanderpreis für 2015 zum fünften Mal erringen, bleibt er für immer bei uns im BRV. Ein würdiger Wandschmuck für unsere neuen Räume!“
Das Bild zeigt Volker Keppler, 1. Vorsitzender des Bonner Ruder-Vereins, mit dem zum 4. Mal in Folge vom BRV errungenen Karl-Winsauer-Preis, der Wanderruderpreis des Deutschen Ruderverbandes (DRV).