Ich packe meinen Packsack…
Wanderrudern ist Abenteuer und Urlaub – Abenteuerurlaub eben! Wichtig ist die richtige Ausrüstung und entsprechende Vorbereitung. Für Anfänger und Neulinge auf diesem Gebiet ist eine Checkliste sicher hilfreich. Wir gehen jetzt einmal von einer zünftigen Rudertour mit Übernachtung in Bootshäusern aus – so wie wir es gerne auf der Lahn praktizieren.
Also: los gehts mit dem richtigen Packsack. Dieser sollte (Wassersport!) wirklich wasserdicht und der Länge der Tour angemessen sein. Und es müssen zwei sein: ein großer für Kleidung und die Dinge, die man zum Schlafen, Duschen etc. braucht und ein kleinerer, der mit den Wertsachen und den Dingen, die man während des Ruderns am Platz mit sich führen möchte, bestückt werden kann.
Zum Schlafen werden benötigt: Schlafsack, Isomatte/Luftmatratze/“Self-Inflating“-Matte, Kissen, Schlafanzug, dicke Socken (Bootshäuser können grausig kalt sein!), Stirn-/Taschenlampe.
Was in den Kulturbeutel gehört, versteht sich von selbst, die Damen ergänzen ihn gerne um einen Fön, der nicht in jedem Bootshaus vorhanden ist. Hand-/Duschtücher aus Funktionsmaterial empfehlen sich, weil sie viel schneller trocknen als Frotteeware.
Kleidung: Fürs Rudern selbst: mehr als ausreichend! Das ist die Devise. Es sollte mit jedem Wetter gerechnet werden und damit, dass nasse Ruderkleidung im Seesack eher nicht so gut trocknet. Also Ruderhosen nach Jahreszeit lang, mittellang und/oder kurz. Ausreichend T-Shirts und/oder Longsleeves. Ein warmer Pullover oder eine Fleecejacke. Regenjacke/Regenkleidung. Unterwäsche, Socken. Ruderschuhe (Turnschuhe) und Wasserschuhe. Ganz wichtig: Plastiktüten oder wasserdichte Tüten für das Verstauen nasser Kleidung. Nach Jahreszeit an Badekleidung denken. Alltagskleidung und -Schuhe nicht vergessen, denn wer will schon in Rudermontur beim Abendessen sitzen.
Je nach Absprache muss das Gepäck nicht im Boot mitgeführt werden, sondern wird zum nächsten Etappenziel gebracht. Deshalb ist es wichtig im „Tagessack“, der u.a. die Wertsachen enthält, eine Garnitur Wechselkleidung mitzuführen. In den „Tagessack“ gehören überdies die Wertsachen (Geld, Kreditkarten, Ausweise), Telefon, Sonnenbrille, Sonnenschutzmittel, Kappe, Trinkflasche, Brotdose, Süßigkeiten, Taschentücher.
Wer gerne für alle Eventualitäten gerüstet ist, stockt sein Equipment um ein Taschenmesser, einen 10er-Rigger-Schlüssel, Teebeutel (die man morgens in die Trinkflasche mit heißem Wasser füllen kann) oder Brausepulver, Fotoapparat auf.
An alles gedacht? Ach – wenn es so wäre! Sitzt man im Boot, im Regen, vor der Schleuse, der geschlossenen Schleuse, wünscht man sich einen Regenschirm. Wenn es dabei auch noch kalt ist und bereits „Stunden“ vergangen, und immer noch steht die Tafel auf „Rot“, ein wärmendes Getränk in flachen silbernen Behältern, und wenn es mehr als eine Stunde dauert und man gerne eine Toilette aufsuchen können würde, auch eine Möglichkeit, die Blase zu entleeren. Ja, auch da haben findige Ruderer diverse Möglichkeiten entdeckt… fragt mal herum.
Aber auf Regen folgt Sonnenschein und was gibt es Schöneres als im Boot vor sich hin zu treiben – keiner rudert mehr, jeder lümmelt die kreuz die quer, nur der Steuermann passt auf. Die Sonne brennt, die Mücken… – ja: das fehlt noch, ein wirksames Mückenspray!
Nun noch zur Qualität der Ausrüstung: Sparen ist teuer! Wer noch nicht weiß, ob er diesen Sport für den Rest seines Lebens ausübt, sollte sich für die erste Wanderfahrt bei anderen Vereinsmitgliedern einen Seesack ausleihen. Denn der muss was aushalten – in den Transporter gestaut, im Boot mitgeführt, bei schlechtem Wetter auf schlammige Ufer gestapelt. Da muss der Inhalt sicher und trocken bleiben. Und gute Qualität zahlt sich hier wirklich aus. Seesäcke mit Trageriemen sind besser, man kann sie sich auf den Rücken schnallen und noch was in der Hand tragen. Erleichtert das Umtragen oder die Wanderung zu weiter entfernten Übernachtungsorten. Allerdings sind solche Seesäcke relativ unübersichtlich. Wer nicht jedesmal ALLES auspacken möchte, um die warme Fleeceweste zu finden, sortiert sein Gepäck in dünne Säcke, die der einschlägige Outdoorhandel anbietet, oder in Plastiktüten.
So ausgerüstet kann es dann auf „Große Fahrt“ gehen – und: wer einmal dabei war, der macht es immer wieder!