Die Jahresbilanz 2016 des  Bonner Ruder-Vereins von 1882

Im Frühjahr werden auch außen die Gerüste gefallen sein. Innen strahlt das Bootshaus des Bonner Ruder-Vereins von 1882 schon in frischem Glanz. Eine erste Zusammenkunft in den neuen Räumen im Dezember nutzte der Vereinsvorsitzende, Volker Keppler, zu einem Resümee, das Stolz, Dank und Ermunterung zugleich war. Stolz nicht zuletzt auf die Leistung des Vorstands, der den Umbau im Griff behielt  und in diesem Jahr 2016 besonders viele Stunden ins Ehrenamt investierte. „Das grenzte bei einigen schon an Selbstausbeutung!“ Der Dank galt aber vor allem den vielen Vereinsmitgliedern, die Geld gespendet und mit angepackt haben, um die Gemeinschaftsaufgabe zu meistern:  das Obergeschoss eines fast 90jährigen Gebäudes denkmalgerecht und modern zu sanieren; sich buchstäblich eine sportliche Heimat zu schaffen, in der man sich wohl fühlt und für die man sich gern engagiert.

Obwohl das Bootshausgelände ein Jahr lang nicht gerade einladend wirkte und immer wieder Einsätze auf der Baustelle notwendig waren, haben sich die rund 180 aktiven Ruderer und Ruderinnen keineswegs von ihrem Sport ferngehalten. Im Gegenteil. 2016 ging der Wanderruderpokal des Deutsche Ruderverbands auf Dauer an den BRV –  weil die Vereinsmitglieder fünf Jahre hintereinander die bundesweit in ihrer Klasse die meisten Kilometer absolviert haben. Und der Anlauf für eine neue Pokalrunde wurde gemacht:  Rund 150 000 Ruder-Kilometer weist die Jahres-Gesamt-Bilanz aus. 72 Mitglieder konnten wieder mit einer Wanderruderplakette ausgezeichnet,  13 für langjährige Mitgliedschaft geehrt werden- davon sind 11 länger als 40 Jahre dabei.

Auch im Regatta-Betrieb hat der BRV einiges aufzuweisen:

2016 war das Jahr der 25. EUREGA, der Europäischen Rhein-Regatta, die der Verein alljährlich im Mai veranstaltet. 335 Teilnehmer gingen in 67 Vierer-Booten mit Steuermann resp. –frau  auf die Distanzen Loreley – Bonn bzw. Neuwied-Bonn. Dabei siegten zwei Boote des BRV in ihren Klassen: Männer Masters C (45 km) und Mixed Masters C (100 km).

100 Kilometer lang ist die vom Kölner Club für Wassersport ausgerichtete Regatta Lahnstein-Köln. Bei den gesteuerten Gig-Doppelvierern belegte das BRV-Team am 27. August Platz 2.

Eine weitere Silbermedaille errang ein BRV-Boot auf dem „Rheinmarathon“ Leverkusen- Düsseldorf. Insgesamt nahmen vier Mannschaften des Vereins teil, und drei starteten im Oktober  auf der Maas in Lüttich. Hier kam der gesteuerte C-Vierer nur knapp vier Minuten nach dem Siegerboot  ins Ziel und auf Platz 4.  Der Doppelzweier siegte in seiner Altersklasse.

Auch die Regatta rund um den Genfer See, die inoffiziellen Weltmeisterschaft der Langstreckenruderer, sah den BRV am Start.  Alle zwölf Ruderer fuhren die 160 Kilometer achtbar ins Ziel.

„Und das alles“, betonte Volker Keppler, „obwohl der BRV in erster Linie ein Wanderruderverein  ist!“  Das neue Jahr erwartet die BRVer  mit vielen schönen Touren auf deutschen und europäischen Gewässern;  eine, auf dem Duro in Portugal, ist schon konkret geplant.

Obwohl – die Hausstrecke, Petersberg und Drachenfels vor Augen – oder – rheinab, im Rücken – ist auch wunderbar. Am schönsten  bei Kilometer 653.

Da, wo das frischrenovierte Bootshaus steht.

Ulrike Bajohr